Auf der Suche nach einem Linux-Notebook

Mein aktuelles Notebook ist ein Lenovo E320 (2012, i3-CPU, notebookcheck). Erstaunlicherweise funktioniert das Gerät noch immer passabel, aber naturgemäß geht es dem Ende seiner Tage entgegen. In den letzten Tagen habe ich mich näher dem Notebook-Markt auseinandergesetzt. Das Ziel ist ein leistungsstarkes Notebook, das nicht nur unterwegs eingesetzt werden soll, sondern täglich als Desktop-Ersatz. Bei meiner Suche bin direkt in die NVIDIA-Falle gestolpert …

PS: Dieser Blog-Beitrag hat zugegebenermaßen den Charakter eines persönlichen Notizzettels. Klar ist auch, dass die folgende Übersicht nur eine Momentaufnahme (Februar 2019) sein kann; ich habe nicht vor, den Text in Zukunft zu aktualisieren. Aber vielleicht helfen die gesammelten Informationen und die vielen Links anderen Leuten, die gerade auf der Suche nach einem Traum-Linux-Notebook sind :-)

Update 10.3.2019: Ich habe mich für ein Lenovo P1 entschieden. Gründe: Tastatur, Verarbeitungsqualität, zwei NVMe-Slots. Hier ist ein Erfahrungsbericht.

Update 2.5.2019: Dell bietet ab sofort das Notebook Precision 3540 mit AMD-Grafik und Ubuntu an. Ein interessantes Angebot.

Update 27.9.2019: Nochmals Dell, jetzt mit einem NVIDIA-freien XPS-15-Modell: Test bei notebookcheck

Wunschliste

Das sind meine Präferenzen, die sich zugegebenermaßen ein wenig widersprechen … (15-Zoll / leicht, starke CPU / leise)

  • Linux-kompatibel
  • 15-Zoll-Bildschirm in einem möglichst kompakten/leichten Gehäuse (max. 2kg)
  • leistungsstarke CPU (viele virtuelle Maschinen gleichzeitig), idealerweise Intel i7 H-Serie
  • wartungsfreundlich, RAM- und SSD-Slots leicht zugänglich (kostengünstige Aufrüstung auf 32 GB/2 TByte)
  • bei moderater Nutzung möglichst lautlos
  • ordentliche Tastatur ohne Ziffernblock mittig vor dem Bildschirm
  • möglichst großes Touchpad, idealerweise wie bei einem MacBook

Weniger wichtig

  • Akkulaufzeit
  • hohe Displayauflösung (FHD, also 1920×1080, reicht)

Dell XPS 15

Die naheliegendste Entsprechung meiner Wünsche bietet das Dell XPS 15 (Test bei notebookcheck, noch ein Test bei notebookcheck). Optisch sehr ansprechend, Gewicht gerade noch OK, je nach Modell tolle CPU (i7 8750H, 6 Cores/12 Threads). Für das XPS 15 spricht, dass es weit verbreitet ist und dass es im Internet unzählige Installationsanleitungen für Linux gibt, z.B. auf GitHub, im archlinux-Wiki, bei askubuntu, auf reddit sowie Blog1, Blog2, Blog3.

Allerdings gibt es das Gerät ebenso wie das verwandte Dell Precision 5530 (notebookcheck) nur mit einer NVIDIA-GPU. Und die macht unter Linux oft Probleme: Dell-Forum, askubuntu, Blog. Ein paar allgemeine Anmerkungen zu NVIDIA folgen gleich …

Unzählige Rezensionen und Blogs berichten zudem von Qualitätsproblemen bzw. Qualitätsstreuungen bei Dell. Anscheinend ist es trotz des hohen Preises ein Glücksspiel, ob man ein ordentliches Gerät erhält oder nicht — siehe z.B. amazon.de, nochmals amazon.de, amazon.com, notebooksbilliger.de, ycombinator. Ein Thema für sich ist das offenbar gelegentlich auftretende Spulenfiepen: Google-Suche xps coil whine.

Lenovo X1 Extreme oder Lenovo P1

Letztlich bin ich zur Einsicht gekommen, dass Dell für mich leider nicht in Frage kommt und dass ich wohl Lenovo treu bleiben werde. (Alle meine bisherigen Notebooks waren von IBM bzw. Lenovo.)

Das Gegenstück zum XPS 15 bei Lenovo heisst X1 Extreme (die »Consumer«-Variante, Test bei notebookcheck, Preise bei geizhals) bzw. P1 (die »Workstation«-Variante, notebookcheck, geizhals). Beide Geräte sind äußerlich baugleich, es gibt aber unterschiedliche Ausstattungsoptionen (z.B. Xeon-CPU für den P1). Überraschenderweise gibt es für den P1 fallweise günstigere Angebote (bei vergleichbarer Ausstattung) als für den X1E.

Im Vergleich zum XPS 15 sind die Geräte minimal größer, aber gleichzeitig ein wenig leichter, primär wegen des kleineren Akkus. Der größte Vorteil zum XPS 15 sind aus meiner Sicht zwei PCIe-SSD-Slots. Der größte Nachteil ist die geringere Display-Helligkeit beim FHD-Display (max. 300 Nits vs 400 Nits bei Dell). Wie beim XPS 15 gibt es leider kein Modell ohne NVDIA-GPU.

Auch bei diesen Notebooks sind im Internet diverse Probleme dokumentiert, z.T. mit Lösungsideen: Lenovo-Forum, reddit, nochmals reddit (veraltet), Blog.

Es ist unbedingt erforderlich, vor irgendwelchen Linux-Installationen ein BIOS-Update durchzuführen (siehe z.B. reddit)! Ohne dieses Update besteht die Gefahr, dass das Notebook funktionsunfähig wird (»bricking«, wie es im Englischen so schön heißt).

Anleitungen und Installationstipps: archlinux-Wiki für P1, nochmals archlinux für X1E, reddit, Blog 1, Blog 2

In den Diskussionen taucht immer wieder die Empfehlung auf, Pop!_OS zu verwenden. Diese von Ubuntu abgeleitete Distribution installiert die NVIDIA-Treiber sofort und hilft mit Zusatzprogrammen beim Umschalten zwischen der Intel- und der NVIDIA-GPU. Pop!_OS wird von der Firma System 76 entwickelt, die im englischen Sprachraum ähnliche/gleiche Notebooks wie Tuxedo verkauft. Links: Forbes, reddit

Notebooks mit Intel-H-CPU, aber ohne NVIDIA: Fehlanzeige

Kurz zusammengefasst: der einzige gravierende Nachteil meiner Wunschkandidaten besteht in der elenden NVIDIA-GPU. Es muss doch auch Notebooks mit Intel-H-CPU ohne dezidierte GPU geben, oder? Eine entsprechende Suche auf geizhals führt allerdings zu einer mageren Liste — ganze 7 Geräte sind tatsächlich lagernd/lieferbar, wirklich interessant ist keines.

Wenn schon eine GPU, dann wenigstens eine von AMD! Eine weitere geizhals-Suche zeigt: Solche Notebooks gibt es. Sie sind schön, teuer und von Apple. Als Linux-Notebook sind sie ungeeignet und auch preislich liegen sie außerhalb meiner Vorstellungen.

Nicht auf geizhals zu finden ist schließlich ein eher hässliches und 2,3 kg schweres Workstation-Notebook von Tuxedo. Die technischen Daten sind OK (i7-8750H, bis zu 64 GB RAM), der Preis auch (ca. EUR 1520 mit 32 GB RAM + 2 TB SSD), aber sonst vermag das Gerät nicht zu begeistern.

Warum nicht NVIDIA?

Vielleicht fragen Sie sich, woher mein Widerwille gegen NVIDIA stammt. Die Firma baut ja zweifelsfrei grandiose Grafikkarten, die unter Windows gut funktionieren …

  • NVIDIA weigert sich nun schon seit Jahrzehnten, mit den Linux-Kernelentwicklern vernünftig zu kooperieren. Ich mag die Firma also nicht mit dem Kauf eines Notebooks fördern.

  • Es ist natürlich möglich, Notebooks und PCs mit NVIDIA-GPUs unter Linux zu nutzen, aber die Installation der Treiber ist genau das, was Linux-Kritiker oft bemängeln: ein zeitaufwändiges, mühsames Gefrickel. (Und in meiner speziellen Situation werde ich auf dem Notebook sicher nicht nur eine Linux-Distribution installieren.) Niemand kann heute sagen, für welche NVIDIA-GPUs es in zwei oder drei Jahren noch Treiber gibt und welche Distributionen bzw. Kernel-Versionen dazu kompatibel sind.

  • Eine dezidierte GPU (egal welchen Herstellers) bringt für mich keinen Zusatznutzen. Ich brauche die Grafikleistung ganz einfach nicht. ABER: Weil die GPU nun einmal eingebaut ist, frisst sie Strom, macht das Gerät laut und verkürzt die Akkulaufzeit.

  • Sie können die GPU nicht einfach ‚ausschalten‘: Bei vielen aktuellen Notebooks (definitiv beim Dell XPS 15 9570 sowie bei den Lenovos X1 Extreme bzw. P1) sind alle externen Grafikausgänge mit der NVIDIA-Grafikkarte verbunden. Solange Sie nur das Notebook-Display verwenden, können Sie das Gerät also mit der integrierten Intel-GPU betreiben. Externe Monitore, Beamer etc. funktionieren aber nur, wenn die NVIDIA-GPU aktiv ist. (Siehe z.B. Bumblebee-Wikie sowie archlinux-Wiki.) Je nachdem, für welche Treiber bzw. für welche Distribution Sie sich entscheiden, erfordert der Wechsel zwischen interner Grafik und NVIDIA-GPU einen Neustart. Mühsam hoch drei!

Dann eben eine langsamere CPU

Damit platzt der Traum von einem Notebook mit Intel-H-CPU. Die nächst langsamere und energiesparendere Variante sind Intel-U-CPUs, z.B. i7 8550U oder i7 8565U. Kurzzeitig liefern diese CPU nahezu dieselbe Single-Core-Leistung wie die 8750H, aber die Multi-Core-Leistung (4 Cores/8 Threads) ist deutlich geringer als beim 8750H.

Auf dieser Basis gibt es Hunderte von Notebooks. Viele davon sind im Low-End-Bereich angesiedelt (z.B. mit max. 16 GB RAM) und kommen von vorne herein nicht in Frage. Bei einigen Kandidaten habe ich mir die Spezifikationen näher angesehen. Alle hier aufgezählten Modelle sind ohne dezidierte GPU erhältlich und können auf 32 GB RAM oder mehr aufgerüstet werden. Ich habe auch einige 14-Zoll-Geräte aufgenommen, obwohl meine Präferenz klar bei 15 Zoll ist. (Der Unterschied klingt geringfügig. Aber genau genommen sind es 14 Zoll vs 15,6 Zoll Bildschirmdiagonale. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Fläche von 25%!)

14-Zoll-Geräte

  • Lenovo E490 (noch kein Test verfügbar, Datenblatt auf lapstars): i7 8565U, 14-Zoll-Display mit nur 250 Nits, quasi ein direkter Nachfolger meines E320. Relativ preisgünstig, aber für ein 14-Zoll-Gerät auch relativ schwer (1,75 kg).

  • Lenovo T480 (lapstars, Test eines ähnlichen Geräts bei notebookcheck): ein solides Gerät mit 3 Jahren Garantie, aber nur um 0,1 kg leichter als das E490, gleich schlechtes Display, Vorjahres-CPU i7 8550U und viel teurer.

  • Lenovo T480s (lapstars, Test eines ähnlichen Geräts bei notebookcheck): Mit 1,32 kg ein ungemein leichtes Gerät, quasi ein MacBook Air von Lenovo. Gleichzeitig etwas größerer Akku als die beiden vorigen Modelle. Wiederum i7 8550U, gleiches Display wie oben. Teuer, mit vertretbaren Kosten nur auf 24 GB RAM aufrüstbar (8 GB verlötet, zweiter Slot frei). Aber definitiv ein ideales Reise-Notebook mit langer Laufzeit.

  • Lenovo T490, T490S: Die Nachfolger der obigen zwei Geräte sind schon angekündigt, aber noch nicht lieferbar. Die Geräte sind etwas leichter und stellen mehrere Displays (auch hellere) zur Wahl. Konkrete Konfigurationen und Preise sind noch nicht bekannt.

  • Tuxedo Infinity Book Pro 14 v4 (Herstellerseite, Test bei notebookcheck): eine spannende Alternative zum T480s! Helleres Display (370 Nit lt. Hersteller), aktuelle CPU (i7 8565U), aber kleinerer Akku, kleines Touchpad, 1 Jahr weniger Garantie. In meiner Wunschkonfiguration (32 GB/2TB) deutlich günstiger als das T480s.

15-Zoll-Geräte

  • HP 850G (z.B. geizhals, Test ähnlicher Modelle bei notebookcheck und bei laptopmedia): i7-8550U, 1,8 kg, breite Tastatur mit eigenwilligem Layout (Seite auf/ab sind komplett abseits), dafür helles Display mit 400 Nits. Vergleichsweise breites Gehäuse (2,5 cm breiter als Dell XPS 15, 1,8 cm breiter als Lenovo T580).

  • Lenovo E590 (z.B. lapstars oder ein anderes Modell bei lapstars, Test bei notebooks-und-mobiles): Der große Bruder zum E490 hat wiederum nur ein Display mit 250 Nits (die düsteren Displays sind ein generelles Lenovo-Problem) und leider eine breite Tastatur mit Ziffernblock. Das Gewicht beträgt laut Hersteller 2,1 kg, laut Test aber nur 1,9 kg? Das i7-Modell ist ärgerlicherweise nur in Kombination mit einer dezidierten Grafikkarte zu erhalten — immerhin von AMD (Radeon RX 550X GDDR5). Einziger Pluspunkt: relativ preisgünstig.

  • Lenovo T580 (lapstars, Test eines ähnlichen Geräts bei notebookcheck): Vorjahres-CPU i7 8550U , ebenfalls nur 250 Nits, ebenfalls breite Tastatur mit Ziffernblock. Mit 1,95 kg immerhin gerade unter dem magischen 2kg-Limit. Für die gebotene Leistung sehr teuer.

  • Lenovo T590: Auch hier ist das Nachfolgemodell schon angekündigt, aber noch nicht lieferbar. Vorauss. etwas leichter, ca. 1,75 kg. Bei den Displays gibt es anscheinend die Wahl zwischen dem alten FHD-Display mit 250 Nits und einem neuen UHD-Display mit 500 Nits.

  • Tuxedo Infinity Book Pro 15 v4 (Herstellerseite, noch kein Test verfügbar): weitgehend dieselben technischen Daten wie wie beim Inifinity Pro 14, aber eben mit größerem Gehäuse (mit 1,7 kg immer noch erfreulich leicht). Display mit 300 Nits. Leider wie bei den obigen Lenovos eine Tastatur mit Ziffernblock und ein Touchpad, das gegenüber der Leertaste viel zu weit rechts platziert ist (Bild).

Fazit

Die Dominanz von NVIDIA in High-End-Notebooks ist im höchsten Ausmaß frustrierend. Es scheint unmöglich zu sein, auch nur einigermaßen attraktive 15-Zoll-Alternativen zum Dell XPS 15 oder zum Lenovo X1 Extreme bzw. Lenovo P1 ohne NVIDIA-GPU zu finden.

Bei den 14-Zöllern bieten das Tuxedo Infinity 14 und das E490 ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis. Die bereits angekündigten Modelle T490 und T490S könnten interessante Alternativen werden.

Allerdings: Die Basismodelle des Dell XPS 15 oder des Lenovo X1E/P1 sind regelmäßig zu Aktionspreisen zu haben. Bei einer Selbstaufrüstung auf 32 GB RAM / 2 TB SSD bzw. bei Verwendung des Konfigurators von https://lapstars.de kostet ein derartiges Spitzengerät gerade einmal ein paar Hundert Euro mehr als die in Frage kommenden NVIDIA-freien 15-Zöller. Die Versuchung ist groß, in den sauren NVIDIA-Apfel zu beißen, d.h. die oben aufgezählten NVIDIA-Nachteile eben in Kauf zu nehmen und dafür ein ansonsten äußerst attraktives Notebook zu bekommen.

Mit heutiger Hardware wäre mein Traumnotebook wohl am ehesten ein Dell XPS 15 (Gehäuse/Display) mit Dell-XPS-13-Innenleben (Mainboard, CPU) oder ein Lenovo P1/X1E (Gehäuse/Display/Tastatur!) mit i7-8565 CPU ohne dezidierte GPU. In Kombination mit den großen Akkus von XPS 15 oder P1/X1E wären damit leise Entwickler-Notebooks mit sehr langer Akku-Laufzeit möglich. Den Performance-Nachteil im Vergleich i7-8750H würde ich hinnehmen. (Notebook-Hersteller, hört ihr mich? Vermutlich nicht …)

PS: Wenn Sie ein interessantes Modell kennen, das ich übersehen habe, wenn Sie Erfahrungen mit einem der hier diskutierten Modelle haben, oder wenn Sie Korrekturen einbringen möchten, freue ich mich über Ihre Kommentare bzw. Mails!

18 Gedanken zu „Auf der Suche nach einem Linux-Notebook“

  1. Da ist guter Rat teuer. Ich empfehle dir: Gehe doch einmal in einem Computerladen in deiner Stadt und sage denen genau, was du willst und ob sie dir so ein Notebook besorgen können. Viele PC-Läden machen das, dies ist jedenfalls meine Erfahrung. Auch Kleinanzeigen in Zeitungen, etc. können manchmal helfen. Aber „alles“ was du willst, wirst du wohl schlecht bekommen – es sei denn, du bastelst dir deinen eigenen Rechner nach deinem Wünschen zusammen.
    Viel Glück! ;-)

  2. Hey,

    schau mal bei Schenker (https://www.mysn.de/slim-laptops/schenker-slim14-l18) rein, da hab ich schon mein zweites her. Letzteres ist ein 14″ Slim (18) … zusammengestellt wie ich es wollte, Linux drauf und fertig. Kein Nvidia-Grafikzeug, kein Windows… eben alles wie mir es passt. Akkulaufzeit nach etwas anpassen der Verbraucher (Bluetooth, etc), jenseits der 6 Std. Ach ja, der Service ist hervorragend. Im Laden was vergleichbares zu finden, ohne irgendwelche Krempel der nicht gewollt und benötigt wird hab ich längst aufgegeben. Ich kaufe aktuell bzw. künftig auch weiter bei „mysn“.

    1. Guter Tipp, ist aber weitgehend gleichwertig zum erwähnten Tuxedo Infinity Pro 14 v 4. Sowohl Schenker als auch Tuxedo beziehen ihre Grundgeräte offensichtlich von Clevo (Wikipedia).

  3. Die Anforderungen sind ja nicht so ausgefallen. Leider schafft es die Industrie nicht, ein derartiges Notebook (schnelle CPU, solides Chassis, gute Wartbarkeit, leise, Linux kompatibel) für Entwickler zu produzieren. Ein Armutszeugnis ist das. Die allgemeine Gerätequalität ist so, wie bei Dell beschrieben. Schwankend, bestenfalls.
    Meine letzten bewährten Notebooks waren Sony Vaios aus der SZ-Reihe (Made in Japan) und später aus der SA-Reihe. Danach ging die Qualität deutlich nach unten und Sony hat als Hersteller aufgegeben (oh Wunder!).

  4. Ich stand Anfang des Jahres vor einem ähnlichen Problem und bin dann beim TUXEDO InfinityBook 14 – ohne Pro – gelandet. Hauptgründe waren

    dass ich keine Lust hatte Nächte mit der optimalen Konfiguration zuzubringen (per WebFAI habe ich nachträglich Ubuntu über Budgie gebügelt, hat out-of-the-box einfach funktioniert).
    dass ich das Laptop oft auf dem Sofa nutze und deshalb keine Lüfterschlitze am Boden haben sollte.

    Das hat das Laptop voll erfüllt. Haare in der Suppe gibt es aber auch:

    beim Tastatur-Layout sind die Rauf- und Runter-Taste nicht, wie z.B. beim Mac oder HP-Laptops, klein / zu einer Taste zusammengefasst, sondern große Tasten, da vertippt man sich gerne mal
    die Tuxedo Distributionen haben kein Btrfs aktiviert, auch bei Suse nicht
    der Klick beim Touch-Pad ist relativ hart

    Zusammengefasst bin ich sehr zufrieden, mein MacBook habe ich keinen Tag vermisst.

  5. Ich habe leider ein Tuxedo Infinity Book gekauft. Die verbaute Hardware ist meines Erachtens nicht vergleichbar mit einem Dell oder Lenovo Gerät. Zudem ist die Unterstützung durch die unterschiedlichen Linux-Distributionen nicht voll gegeben. Auch der Support bei Tuxedo lässt sehr zu wünschen übrig.
    Mein Rat, Finger weg von Tuxedo und noch ein paar Euro für ein Dell oder Tuxedo Gerät drauflegen für ein gutes Laptop.

  6. Ich würde kein Lenovo nehmen. Mit einem solchen Gerät (weiß die Typenbezeichnung nicht mehr) hatte ich nur Ärger, vornehmlich mit dem WLAN-Modul. Eher würde ich zu einem Tuxedo raten, wenn die schon gezielt auf Linux achten.

    Die meisten Geräte sind wirklich auf Windows gemünzt, daher die vielen nVidia-GPUs.

  7. Servus,

    stand vor wenigen Wochen mit der gleichen Suchaufgabe mit fast den gleichen Randbedingungen und habe die gleichen Geräte mit den gleichen Schlussfolgerungen ausgesondert.

    Es blieb nur Abstriche zu machen und ich bin bei einem HP 850 G5 gelandet. Aber das scheint bei dir nicht anzukommen (hat Zifferntasten, heine H-CPU, Touchpad nicht mittig, …)

    Aus der Erfahrung mit meinem im vergleich mit meinem Arbetisplatzrechner (Zbook 15 G3) muss ich auch sagen, dass eine Forderung nach möglichst starker CPU („viele virtuelle Maschinen gleichzeitig“) von solchen kompakten Notebooks (XPS15, X1, …) schnell am Kühlsystem an seine Grenzen kommt.

    Gruß

  8. …dann werfe ich das ohne nvidia in den virtuellen Raum….
    Huawei MateBook D 14 W50F (i5-8250U) Laptop

    1. wunderschönes Gerät, kommt aber mit max. 8 GB RAM ohne Erweiterungsmöglichkeit nicht in Frage

        1. Ich behaupte mal, ja. Habe es mit Pop!_OS 18.10 (AMD/Intel) auf einem Huawei MateBook D (AMD Ryzen 5 2500U Prozessor (bis zu 3,6 GHz), Quad-Core, AMD Radeon Vega 8 Grafik, 8 GB RAM, 256 GB SSD) probiert. Das MateBook X Pro bietet lediglich 16 GB RAM, nicht erweiterbar; 512 GB SSD, aber NVIDIA. Gefunden hier: http://tinyurl.com/yxmo6qap
          Pop!_OS von system76 bietet auch eine NVIDIA-Version an. Siehe https://system76.com/pop Download (NVIDIA ISO: Installs the proprietary NVIDIA driver.)

  9. Zu schade, dass Puri.sm (https://puri.sm/) aktuell noch keine Modelle mit mehr als 16GB RAM und i7 8000er CPU anbietet. Ansonsten wäre das Librem 15 wirklich einen Blick wert. Seit einiger Zeit gibts die Purism-Notebooks wahlweise auch mit deutschem Tastaturlayout. Leider hatte ich mir kurz vorher schon ein T470s gekauft. Sonst wärs ein Librem 15 geworden. Ich hatte schon die Möglichkeit, das Librem 15 und ein Tuxedo Infinity Book (Revision weiß ich leider nicht mehr) Seite an Seite zu vergleichen und qualitativ lagen dazwischen Welten. Das Purism fühlt sich an wie aus einem Guss. Tastatur und Touchpad sind wirklich SEHR angenehm. Das Display ist nicht überragend hell, aber da sind die Lenovos auch nicht besser. Der Linux-Support ist 1A und Coreboot sowie weitgehend deaktivierte Intel ME ab Werk sind wirklich schlagkräftige Argumente. Und Hardware-Schalter für Webcam/Mic und Funk-Module bekommt man sonst auch nirgends.
    Generell finde ich Purisms Engagement Richtung Open Source und freier Firmware äußerst unterstützenswert.
    Eigentlich müsste da bald ein Produkt-Refresh vor der Tür stehen. Die Puri.sm-Geräte solltest du auf jeden Fall auf dem Schirm behalten.
    Gruß Hans

  10. Zu dem Punkt Nvidia und Linux kann ich nur sagen das das seit Jahren ohne Probleme funtioniert und kinderleicht ist den Treiber zu installieren.(Ubuntu) Es ist weder Zeitaufwendig noch ein gefrickel. Ich nutze seit jahren Laptops mit Nvidia Grafikkarte aktuell ein Acer 571G(hat schon paar Jahre auf dem Buckel) und ein Acer Nitro 5 und alles lief ab Anfang an ohne irgendwelche Probleme. Auch einen neueren Kernel zwischendurch installieren macht keine Probleme. Hab erst vor kurzem bei beiden Latops ein Update von Kernel 4.15 auf 4.18 durchgeführt und der Nvidia-Treiber hat sich auch nicht beschwert. Im Netz wird halt leider viel Unsinn zu diesem Thema verbreitet.

  11. Das Dell XPS 15 gibt es auch mit AMD GPU :
    Dell XPS 15 2-in-1 9575 2018, Core i7-8705G, 16GB RAM, 512GB SSD, Windows 10 Pro (W3TV3)
    -> siehe Geizhals.at
    Und hätte ein 4K Display (1080p will man nicht mehr, wenn man 4k gewohnt ist)

    Bzgl. Gewicht und Abmessungen wär natürlich ein LG gram 17” toll:
    -> „The LG Gram 17 is the lightest 17-inch laptop ever“

    Ich würd mir ein Dell XPS 17 mit den Abmessungen und Gewicht vom LG Gram 17 wünschen
    -> gibt es leider nicht … ;-)

  12. Das 14-Zoll Getac S410 bietet bei den Konfigurationsmöglichkeiten einige der gewünschten Merkmale (i7, bis 32 GB RAM, Intel® UHD Grafik 620), wenn es auch mehr für den Outdoor-Einsatz gedacht ist:
    https://de.getac.com/notebooks/s410/specs.html

    Getac ist ein Akronym und steht für „Give elder Tux a chance“. Der Hersteller produzierte bisher überwiegend für wenig sympathische Einsatzzwecke, wurde aber inzwischen vom Asozialen Netzwerk unterwandert. :-)

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