Ende November erscheint die 19. Auflage meines Linux-Buchs und markiert damit ein denkwürdiges Jubiläum: Das Buch ist jetzt 30 Jahre alt!

Gleichzeitig ist das Buch so modern wie nie zuvor. Bei der Überarbeitung habe ich das Buch an vielen Stellen gestrafft und von Altlasten befreit. Das hat Platz für neue Inhalte gemacht, z.B. rund um die folgenden Themen:
- Die Shell
fish(neues Kapitel) - Swap on ZRAM
- Geoblocking mit
nft(neuer Abschnitt) - Samba im Zusammenspiel mit Windows 11 24H2
- Monitoring mit Prometheus und Grafana (neues Kapitel, Docker-Setup mit Traefik)
- KI-Sprachmodelle ausführen (neues Kapitel)
- Berücksichtigung von CachyOS
Umfang: 1429 Seiten
ISBN: 978-3-367-11069-8
Preis: Euro 49,90 (in D inkl. MWSt.)
Weitere Informationen zum Buch finden Sie hier.
Aus dem Vorwort
Sowohl Linux als auch mein Buch haben sich in den vergangenen 30 Jahren natürlich dramatisch verändert. Die folgenden Absätze stammen aus dem Vorwort. Das gesamte Vorwort befindet sich in der Leseprobe (PDF) zum Buch.
Als ich an der ersten Auflage dieses Buchs schrieb, hatten die meisten Privatanwenderinnen und -anwender noch gar keinen Internetzugang, und wenn doch, dann über ein unzuverlässiges Modem. Das World Wide Web war gerade im Entstehen. In der ersten Auflage des Buchs habe ich Mosaic als Linux-tauglichen Webbrowser empfohlen. Erst in der zweiten Auflage konnte ich auf Netscape eingehen, der damals als erster »richtiger« Browser kostenlos für Linux zur Verfügung stand. (Aus Netscape wurde später Mozilla Firefox.)
Das wichtigste Medium zur Verbreitung von Linux war in den 90er-Jahren die CD. Die ersten Auflagen dieses Buchs enthielten deswegen CDs (später DVDs) mit Linux-Distributionen. Der Siegeszug des Internets veränderte den Charakter dieses Buchs: Es war nicht mehr notwendig, alle Optionen diverser Kommandos bis ins letzte Detail zu beschreiben; jetzt reicht ein Link auf eine Webseite mit vertiefenden Informationen.
In den Vordergrund des Buchs rückte die Vermittlung von Unix/Linux-Grundlagen. Ja, alles steht im Internet, aber Leserinnen und Leser schätzen den geordneten Überblick über Linux, die strukturierte Sammlung von Basiswissen so sehr, dass sich regelmäßige Neuauflagen lohnen. Die altmodische, aber werbefreie Präsentation auf Papier (oder in einem E-Book), frei von blinkenden Bannern und lästigen Werbevideos, ist ein entscheidender Vorteil.
Parallel zur Entwicklung des Internets bekam dieses Buch einen neuen inhaltlichen Fokus. Immer mehr Organisationen und Firmen betreiben selbst Linux-Server, sei es zu Hause, auf gemieteten Root-Servern oder in virtuellen Maschinen (Cloud-Instanzen). Dementsprechend erklärt dieses Buch, wie Sie selbst SSH-, Web-, Mail- und Datenbank-Server einrichten und sicher betreiben.
Ein weiterer Meilenstein der Linux-Geschichte war die Vorstellung des Raspberry Pi vor gut einem Jahrzehnt. Dieser preisgünstige Linux-basierte Mini-Computer bietet viele Anwendungen, von elektronischen Bastelprojekten bis zur Basisstation für die eigene Home Automation.
Seit 2022 zeichnet sich eine weitere IT-Zeitenwende ab: Mit ChatGPT wird der erste brauchbare KI-Chatbot frei verfügbar. Es lässt sich trefflich darüber streiten, wie »intelligent« dieses und konkurrierende Systeme sind. Fest steht, dass KI-Tools eine großartige Hilfe bei Linux-Problemen aller Art sind.
Nachdem ich mich vor zwei Jahrzehnten gefragt habe, ob das Internet IT-Bücher obsolet macht, stellt sich diese Frage jetzt wieder. Und neuerlich glaube ich, dass dies nicht der Fall sein wird. KI-Tools helfen (auch) bei der Lösung von Linux-Problemen. Dennoch brauchen Sie einiges an Grundwissen, um funktionierende Prompts zu formulieren. Und noch mehr Wissen zur Abschätzung, ob die Antworten von ChatGPT & Co. plausibel, veraltet oder frei erfunden sind. Genau dieses Wissen vermittele ich hier — seit 30 Jahren!


Lieber Michael,
herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung! Ich finde es beeindruckend, wie du es immer wieder schaffst, die riesige Themenvielfalt zu bündeln. Der Seitenumfang ist entsprechend respektabel …
Dein Buch begleitet mich damit genau ein halbes Leben, ich danke dir dafür.
Schöne Grüße aus Erfurt
Dirk
Hallo,
ich freue mich schon darauf :-)
Seit Mitte der 1990 (damals noch bei Addison und Wesley) kaufe ich alle paar Jahre mal ein Exemplar in der jeweils aktuellen Auflage.
Mach bitte noch lange weiter so – ich mag deine Bücher!
LG Jörg
Hallo,
ich schließe mich als „Mehrfachleser“ an. Die zweite Auflage hat meinen Einstieg in Linux ermöglicht, seither bin ich dabei. Mit Interesse (und auch genug Zeit zum Lesen) habe ich dann auch die vierte und sechste Auflage erworben, viel später dann die Ausgabe „Linux 2013“.
Jetzt wird es dringend Zeit mich mal wieder auf einen aktuellen Stand zu bringen, so dass ich mich freue, dass es jetzt ganz frisch die 19. Auflage gibt, die ich eben als eBook erworben habe.
Hoffentlich geht es noch lange weiter mit den tollen Büchern!
Viele Grüße
Reinhard
Linux ist Selbstermächtigung und ein Werkzeug zur digitalen Souveränität. Die Hardware kann länger genutzt und so Ressourcen und Energie gespart werden. Das passt gut in unsere Zeit.
Der Kauf und die systematische Lektüre dieses Handbuchs (am besten zugleich als E-Book) sind nach wie vor der einfachste und schnellste Weg zu Linux.
Michael Kofler schreibt so, dass es auch der Neuling an den für den Nerd selbstverständlichen Punkten versteht. Das ist im IT-Bereich eine selten anzutreffende Kunst.
Ohne das Buch „Linux 2013“ hätten wir keinen Samba-Server in unserer Firma und kein Linux auf den Notebooks. Ich freue mich auf diese Neuauflage und kann „den Kofler“ nur wärmsten weiter empfehlen. Vielen Dank lieber Michael!
Friedrich
Servus,
soweit ich es sehe hast Du die „freie Software“/GNU noch nicht in diesem Buch mit behandelt oder kaum behandelt oder teils erwähnt.
Ich hoffe dass Du bei der nächsten Auflage das mitberücksichtigst.
Denn GNU Distributionen haben Zukunft. Ohne proprietäre Software, keine Überwachung, Selbstbestimmung und Freiheit des Benutzers. Das sind sehr wertvolle Perspektiven und respektieren die Menschenrechte.
Z.B. GNU Guix basierend auf Lisp/Scheme/Guile oder Distributionen wie GNU Trisquel (baut auf Ubuntu auf), PureOS (baut auf Debian auf), Parabola (baut auf Arch Linux auf), Hyperbolla (?), etc.
GNU Guix ist nach manchen die beste Distribution weil sie neben der freien Software noch Möglichkeiten anbietet, die es bei keiner anderen Distribution gibt. Obwohl erst etwa 12 Jahre alt und noch einiges entwickelt werden muss ist wird sie von Entwicklern und Programmierern sehr gelobt. Für Normalanwender ist es noch schwierig, da man vieles im Terminal machen muss.
Falls Du ein Buch über „Scheme“ schreiben würdest, würde ich es sofort kaufen.
Trotzdem freue ich mich über dein wertvolles Buch, dass ich auch schon einmal ganz gelesen habe. Vielen Dank für deine Mühe und Ausdauer. Gottfried
Grundsätzlich freue ich mich immer über Anregungen — so auch in diesem Fall: Vielen Dank dafür!
Die Frage, welche Linux-Distributionen ich in meinem Buch behandle bzw. behandeln soll, ist so alt wie das Buch :-)
Ich habe es im Buch ausgeführt und will es hier kurz wiederholen, auch weil ich gestern eine weitere Zuschrift zu diesem Thema erhalten habe:
Grundsätzlich kann (Zeit, Platz) und will (Übersichtlichkeit) ich nicht alle Distributionen behandeln. Das ist einfach unmöglich. Es ist auch nicht sinnvoll.
Für zumindest die letzten 10 Jahre waren meine Fixstarter: Debian + Ubuntu, Fedora + RHEL + Klone. Das gilt auch für diese Auflage. Salopp formuliert: Ich orientiere mich am Linux-Mainstream, also an Distributionen, von denen ich glaube/weiß, dass sie in der Praxis am häufigsten verwendet werden.
Darum herum berücksichtige ich mit geringerer Intensität weitere Distributionen, die mir gerade wichtig erscheinen. Im Verlauf der letzten Jahre waren das in alphabetischer Reihenfolge: Arch Linux, Clear Linux (mittlerweile eingestellt), Linux Mint, Manjaro, (open)SUSE, Pop!_OS, Raspberry Pi OS. Ein bisschen folge ich da auch Modeerscheinungen.
Für diese Auflage habe ich z.B. CachyOS berücksichtigt, openSUSE ist auch dabei, ebenso Arch Linux sowie Raspberry Pi OS im Pi-Kapitel. Zu Pop!_OS schreibe ich gerade einen Blog-Beitrag. Wenn Ihre Linux-Distribution nicht dabei ist, tut mir das leid; aber, wie gesagt, selbst 1400 Seiten reichen nicht aus, um JEDE Distribution zu beschreiben.
PS: Die aus meiner Sicht spannendste Entwicklung sind aktuell Immutable Base Image Distributionen in diversen Varianten (ALP, MicroOS, NixOS, RHEL Image Mode, Silverblue, Vanilla OS etc.). Die Grundidee besteht darin, dass das eigentliche System unveränderlich ist, mit ganz speziellen Update-Formen (z.B. A/B-Boot-System). Der Ansatz ist ähnlich wie bei Containern (Docker, Podman). Das ist ein interessantes Forschungsgebiet und Experimentierfeld, aber ein Standard ist noch nicht zu erkennen, ebensowenig wie ein wirklich breiter Anwendungszweck außerhalb automatisierter Cloud-Umgebungen. Kurz und gut: In meinem Buch behandle ich diese Distributionen noch nicht und warte einmal ab. Für die Nutzung von Linux als Desktop-System, Entwickler-Rechner/Workstation oder Server, haben diese Distributionen/Ideen bisher keine ausreichend große Verbreitung gefunden.