Fedora 30 ist eine beinahe schon langweilig robuste, stabile und (fast) pünktliche Ausgabe der »Cutting-Edge«-Distribution aus dem Red-Hat-Lager. Möglicherweise sind die Red-Hat-Mitarbeiter momentan so stark mit RHEL 8 beschäftigt, dass die üblichen Experimente und Revolutionen in Fedora diesmal ausgeblieben sind. Selbst das Hintergrundbild war schon einmal origineller …
Bemerkenswert cool ist der Systemstart auf Rechnern mit Intel-Grafik: Da erscheint unter dem Hersteller-Logo das Fedora-Logo. Wenige Sekunden später erscheint die Login-Aufforderung, ohne dass der Bildschirm dazwischen (mehrfach) schwarz wird oder flackert, wie dies bei anderen Distributionen üblich ist.
Die Website phoronix.com hat zudem mit unzähligen Benchmark-Tests bewiesen, dass die Performance von Fedora 30 verbessert wurde. Im alltäglichen Betrieb ist das aber nicht feststellbar.
Versionsnummern
Basis Desktop Programmierung Server
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Kernel 5.0 Gnome 3.32 bash 5.0 Apache 2.4
glibc 2.29 Firefox 66 gcc 9.0 CUPS 2.2
X-Server 1.20 Gimp 2.10 Java 11 MariaDB 10.3
Wayland 1.17 LibreOffice 6.2 PHP 7.3 OpenSSH 7.9
Mesa 19 Thunderbird 66 Python 3.7 qemu/KVM 3.1
systemd 241 Postfix 3.4
NetworkMan 1.16 Samba 4.10
GRUB 2.02
Fedora und NVIDIA
Natürlich habe ich auch getestet, wie sich Fedora auf meinem neuen Notebook schlägt: Bemerkenswert unauffällig.
Die Installation muss im Boot-Menü mit Troubleshooting / Start Fedora in Basic Graphics Mode gestartet werden — sonst scheitert wenige Sekunden später der Wechsel vom Text- in den Grafikmodus. Immerhin ist Fedora so intelligent, dass es bei der Verwendung des Basic Graphics Mode gleich die Kernel-Option nomodeset
in GRUB einbaut: Damit gelingt auch der erste Bootprozess nach der Installation problemlos.
Die anschließende Installation der NVIDIA-Treiber ist beinahe so mühelos wie unter Ubuntu: Im Programm Software kann mit einem Mausklick die Paketquelle RPM Fusion for Fedora 30 — Nonfree — NVIDIA Driver aktiviert werden. Im Idealfall können der NVIDIA-Treiber und das Programm nvidia-settings
anschließend ebenfalls in Software installiert werden. Bei meinen Tests hat das einmal funktioniert, das zweite Mal nicht. Abhilfe schaffen diese Kommandos:
sudo dnf install xorg-x11-drv-nvidia akmod-nvidia
sudo dnf update -y
Dass Wayland nun auch im Zusammenspiel mit den NVIDIA-Treibern funktionieren würde (Quelle), kann ich freilich nicht bestätigen. Bei mir fehlt die Wayland-Option im Login-Menü, sobald der NVIDIA-Treiber aktiv ist.