Der Frühlingsreigen neuer Distributionen hat begonnen, überraschenderweise mit Fedora statt wie sonst mit Ubuntu. (Ubuntu 23.04 ist diese Woche auch noch an der Reihe.) Heute habe ich einen ersten Blick auf Fedora 38 geworfen. Mein letzter derartiger »Minitest« liegt schon eineinhalb Jahre zurück (siehe Fedora 35).
Um es kurz zu machen: Abseits neuer Versionsnummern gibt es wenig Neuerungen — sowohl an der Oberfläche als auch hinter den Kulissen. Dass es überhaupt optische Änderungen gibt, ist dem neuen Hintergrundbild sowie Gnome 44 geschuldet. Selbst die Release Notes, sonst ein Konglomerat technischer Details, sind diesmal verblüffend leer.
Software-Versionen
Wie üblich konzentriere ich in dieser Kurzvorstellung auf die Workstation-Variante von Fedora. Die wichtigsten Versionsnummern des Software-Stacks sehen so aus:
Basis Desktop Programmierung Server
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Kernel 6.2 Gnome 44 bash 5.2 Apache 2.4
glibc 2.37 Gimp 2.10 gcc 13.0 CUPS 2.4
X-Server 1.20 LibreOffice 7.5 git 2.40 MariaDB 10.5
Wayland 1.21 Java 17 OpenSSH 9.0
Mesa 23.0 PHP 8.2 qemu/KVM 7.2
Systemd 253 Podman 4.4 Postfix 3.7
NetworkMan 1.42 Python 3.11 Samba 4.18
GRUB 2.06
Auf die Angabe der Versionsnummern von Thunderbird, Firefox und Chromium verzichte ist — diese Pakete werden ohnedies regelmäßig aktualisiert.
Technische Neuerungen
Fedora arbeitet an einem Unified Kernel Support. Das Ziel ist es, von am Rechner erzeugten Initramfs-Dateien wegzukommen und stattdessen den Kernel und die Initramfs-Datei als ein Paket auszuliefern. Das soll langfristig die Sicherheit verbessern. Details zu diesem Projekt können Sie auf der folgenden Seite nachlesen. Aktuell steckt das Projekt allerdings noch in den Kinderschuhen. Fedora 38 soll lediglich das Fundament für weitere Tests schaffen.
https://fedoraproject.org/wiki/Changes/Unified_Kernel_Support_Phase_1