Fedora 32

Die Pünktlichkeit, mit der Fedora-Versionen aktuell erscheinen, erinnert an ein Schweizer Uhrwerk — oder an Ubuntu. Auch die Software-Komponenten sind natürlich ganz ähnlich wie die bei Ubuntu, wenn auch mit dem kleinen Unterschied, dass Fedora mitunter noch eine Versionsnummer weiter ist (Kernel 5.6, gcc 10, Samba 4.12, Postfix 3.4).

Große technische Neuerungen sind auch in Fedora 32 schwer zu erkennen. Interessant ist ein neuer Mechanismus, der bei Speicherknappheit versucht, den verantwortlichen Prozess rechtzeitig zu beenden (earlyoom, siehe die gute Beschreibung bei heise.de). Das Feature ist eine gute Idee, dringender nötig als bei Fedora wäre es aber in Raspbian.

Der Firewall-Dämon (firewalld) nutzt jetzt nftables und nicht mehr iptables. Auch wenn das aus Anwendersicht nichts ändern sollte, ist es doch eine Art Ritterschlag für nftables. (nftables ist eine neue Firewall-Technologie, die zwar schon seit Jahren im Kernel verankert ist, das bewährte iptables-System aber nur sehr langsam verdrängt.)

Besitzer von SSDs werden sich freuen (oder es gar nicht bemerken): Fedora führt nun einmal wöchentlich TRIM aus, bereinigt also nicht genutzte Speicherblöcke der SSD und beschleunigt so auf Dauer den Betrieb.

Fedora hatte schon originellere Hintergrundbilder

Versionsnummern

Basis             Desktop             Programmierung   Server
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Kernel      5.6   Gnome        3.36   bash       5.0   Apache     2.4
glibc      2.31   Firefox        75   gcc       10.0   CUPS       2.3
X-Server   1.20   Gimp         2.10   Java        11   MariaDB   10.4
Wayland    1.18   LibreOffice   6.4   PHP        7.4   OpenSSH    8.2
Mesa       20.0   Thunderbird    68   Python     3.8   qemu/KVM   4.2
Systemd     245                                        Postfix    3.4
NetworkMan 1.22                                        Samba     4.12
GRUB       2.04 

Quellen und Links