Gnome 40 mit einem vertikalen Dock

Vor ein paar Wochen habe ich hier im Blog kritisiert, dass mich Gnome 40 zu einem horizontalen Dock zwingen will, dass noch dazu zumeist ausgeblendet wird. Mag sein, dass manche dies auf einem kleinen Notebook-Monitor zweckmäßig finden, für mich ist es keine Option. Ich will ein ständig sichtbares Dock, und ich will es am linken Bildschirmrand. Und mittlerweile ist mein Wunsch auch erfüllbar, wie ich in diesem Beitrag anhand von drei Distributionen (Fedora 34, Manjaro, Ubuntu 21.10) zeige.

Das Gnome Entwickerteam vertritt zwar die Ansicht, Shell extensions are always going to be a niche thing, aber da Ubuntu und einige andere Distributionen solche Extensions per Default installieren, wird die Nische womöglich größer als das Original …

Anmerkung: Die Gnome-Nomenklatur nennt das Dock übrigens »Dash«, aber ich bleibe in diesem Artikel bei dem etablierteren Begriff »Dock«.

Ubuntu 21.10 (Entwicklerzweig)

Während Ubuntu 21.04 bekanntlich Gnome 40 ignoriert und stattdessen Version 3.38 ausgeliefert hat, enthält der Entwicklerzweig von Ubuntu 21.10 mittlerweile durchgängig Gnome-40-Pakete. Um dennoch wie in bisherigen Versionen ein vertikales Dock anbieten zu können, ist unter Ubuntu das Paket gnome-shell-extension-ubuntu-dock vorinstalliert. Es enthält eine modifizierte, zu Gnome 40 kompatible Variante der Gnome-Erweiterung Dash-to-Dock. Die Konfiguration kann bequem in den Gnome-Einstellungen erfolgen. Die wenigen Optionen sollten für die meisten User ausreichen. Anders als im originalen Gnome 40 kann das Dock links, rechts oder unten platziert werden. Außerdem kann die Breite eingestellt werden. Für mich reicht das aus.

Der Default-Desktop im Entwicklerzweig von Ubuntu 21.10

Manjaro

Auch Manjaro hat kürzlich auch Gnome 40 umgestellt. Genaugenommen bot das Update-System schon längere Zeit Gnome-40-Pakete an. Nur mit dem Update der Gnome-Shell hat man relativ lange gewartet, wohl um vorher das Manjaro-spezifische Programm Manjaro Hello Gnome-40-tauglich zu machen. Dieses Programm bietet die Möglichkeit, unkompliziert zwischen verschiedenen Desktop-Layouts zu wechseln. Intern werden die Layouts ähnlich wie bei Ubuntu durch verschiedene Gnome Shell Extensions realisiert. Für das Layout Manjaro Legacy mit vertikalem Dock kommt wie unter Ubuntu die Erweiterung Dash-to-Dock zum Einsatz. Dennoch sieht das Dock ein wenig anders aus, weil andere Default-Einstellungen zum Einsatz kommen.

Manjaro Linux mit Gnome 40 und dem »Manjaro Legacy« Layout mit Dash-to-Dock

Fedora 34

Bei meiner Fedora-34-Installation habe ich anstelle von Dash-to-Dock die mir bis dahin unbekannte Erweiterung Dash-to-Panel eingesetzt. Sie bietet ähnliche Funktionen wie Dash-to-Dock aber womöglich noch mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Der größte Vorteil besteht darin, dass diese Erweiterung schon seit Wochen out of the box, also ohne Rückgriffe auf irgendwelche Testzweige oder Forks, unter Gnome 40 stabil funktioniert. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht, wenngleich die Optionsfülle selbst für meine Begriffe ein wenig über das Ziel schießt. Aber egal, alles besser als gar keine Optionen …

Fedora 34 mit Gnome 40 und Dash-to-Panel

Quellen/Links

Ein Gedanke zu „Gnome 40 mit einem vertikalen Dock“

  1. „Das Gnome Entwickerteam vertritt zwar die Ansicht, Shell extensions are always going to be a niche thing“ ist Quatsch und FUD. Das hat nicht „das“ Entwicklerteam geäußert sondern ein Designer, der mit Sicherheit nicht das ganze GNOME-Projekt vertritt.

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