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Kurztipp: IPv6-Konflikte bei geklonten RHEL-9-Instanzen vermeiden

Kürzlich bin ich beim Klonen von virtuellen Maschinen mit AlmaLinux 9 unter KVM/libvirt als Virtualisierungs-Host auf Netzwerk-Probleme gestoßen: Obwohl ich sämtlichen VMs per Script Netzwerkadapter mit eigenen MACs, IPv4- und IPv6-Adressen zugewiesen haben, traten IPv6-Netzwerkkonflikte auf — und zwar nicht für die reguläre Adressen, sondern für die Link-Local-Unicast-Adressen (fe80-xxx).

Eine kurze Google-Suche führt zur Ursache des Problems: Der NetworkManager wertet offenbar /etc/machine-id aus, um »eindeutige« fe80-Adressen zu generieren. Bei den geklonten VMs war /etc/machine-id aber immer identisch. Die resultierenden IPv6-fe80-Adressen waren daher ebenfalls identisch und führten zu Adresskonflikten (IPv6 Duplicate Address Detected) und letztlich zur Deaktivierung des betreffenden Netzwerkadapters.

Abhilfe ist zum Glück einfach: /etc/machine-id muss gelöscht und neu erzeugt werden:

rm /etc/machine-id
systemd-machine-id-setup

In meinen Setup gibt es ein Script, das beim ersten Start in jeder VM ausgeführt wird. Es führt zuerst die statische Konfiguration der Netzwerkschnittstellen durch, dann die beiden obigen Kommandos und zuletzt einen reboot. Damit gelingt der Parallelbetrieb diverser geklonter VMs wieder problemlos.

Quelle

https://raj-anju.medium.com/virsh-cloning-vms-dad-ipv6-duplicate-address-detected-dadfailed-errors-centos-rhel8-210fca0af724

AlmaLinux 9

Vergleichsweise kurze drei Jahre dauerte es von RHEL 8 bis RHEL 9: Vor ca. zwei Wochen präsentierte Red Hat die neueste Version von Red Hat Enterprise Linux. Diese Linux-Distribution wird in den nächsten Jahren als Referenz für den kommerziellen Linux-Einsatz gelten.

Das Rennen, wer als erster einen RHEL9-Klon fertigstellen kann, hat AlmaLinux gewonnen. AlmaLinux zählt neben Rocky Linux und Oracle Linux zu den drei wichtigsten CentOS-Nachfolgern. (Zur Erinnerung: CentOS, der in der Vergangenheit populärste RHEL-Klon, wurde von Red Hat Ende 2021 eingestellt. CentOS Stream, ein neues Angebot von Red Hat, hat eine andere Zielgruppe als das originale CentOS.)

Nur 9 Tage nach dem RHEL-Release steht AlmaLinux 9 für dieselben vier CPU-Architekturen wie das Original zur Auswahl: x86_64, aarch64, ppc64le und s390. Zusätzlich zu den »gewöhnlichen« Installations-ISO-Images gibt es Live-Images, die neben Gnome auch die (von Red Hat nicht offiziell unterstützten) Desktop-Systeme KDE und Xfce enthalten. AlmaLinux gibt es auch in Form von Docker-Images, zur Installation für den Raspberry Pi, zur Installation im Windows Subsystem for Linux (WSL) sowie für diverse Cloud-Plattformen. Dass AlmaLinux diese riesige Software-Palette wenige Tage nach dem RHEL-Release anbieten kann, ist beeindruckend.

Dieser Blog-Beitrag wirft einen ersten Blick auf AlmaLinux 9 für x86-64-CPUs.

AlmaLinux 9 verwendet Gnome 40 als Desktop

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