Seit einigen Tagen ist Kotlin 1.6 verfügbar. Dieser Beitrag geht auf die wichtigsten Neuerungen im Vergleich zu Version 1.5 ein. Die Kurzfassung: Kotlin 1.6 ist ein »kleines« Release, für die meisten Entwickler gibt es keine wirklich dramatische Änderungen. Auch die Verbesserungen in der Standardbibliothek sind eher Kleinigkeiten.
Raspberry Pi OS Bullseye
Die Raspberry Pi Foundation hat eine neue Raspberry-Pi-OS-Version auf der Basis von Debian Bullseye freigegeben. Damit ändert sich Einiges: Zum einen natürlich eine Menge Versionsnummern dank des modernisierten Debian-Unterbaus, zum anderen aber auch durchaus wichtige technische Details. Z.B. verwendet Rasbperry Pi OS nun standardmäßig GTK3 und den Displaymanager Mutter — zumindest auf Rechnern mit 2 GByte. Aber der Reihe nach …
Update 7.12.2021: Die alte Raspberry-Pi-OS-Version (Buster) wird bis auf Weiteres mit Updates versorgt und erhält die Bezeichnung Legacy. Damit wird niemand zum Update auf die neue Version (Bullseye) gezwungen. Mehr Details können Sie im Blog von raspberrypi.com nachlesen.

Fedora 35
Die Fertigstellung der Herbst-Edition von Fedora hat zwar ein paar Wochen länger gedauert als bei Ubuntu, aber dafür ist der Software-Stack spürbar moderner: Kernel 5.14, Gnome 41 und Python 3.10 lassen grüßen. Auf technischer Ebene schreitet vor allem die PipeWire-Integration voran.

Ubuntu 21.10
Mit Ubuntu 21.10 »Impish Indri« hat Canonical das letzte Release vor der nächsten LTS-Version 22.04 fertiggestellt. Die wichtigsten Neuerungen lassen sich in zwei Punkten zusammenfassen: Ubuntu hat den Sprung auf Gnome 40 vollzogen (wenn auch nicht auf die aktuelle Version 41), und Firefox steht standardmäßig als Snap-Paket zur Verfügung. Das neue Installationsprogramm, an dem Canonical zur Zeit arbeitet, war noch nicht so weit gediehen, dass es für Version 21.10 zum Einsatz kommen konnte.

📚 Linux (17. Aufl.) erschienen
Soeben ist mein Linux-Buch in der (unglaublich!) 17. Auflage beim Rheinwerk-Verlag erschienen!
Wie üblich habe ich das Buch im Sommer komplett aktualisiert, d.h., der gesamte Text wurde an die bis August 2021 verfügbaren Distributionen und Software-Versionen angepasst. Die folgende Liste nennt in Stichpunkten weitere Neuerungen:
- Distributionen: AlmaLinux, Manjaro Linux, Oracle Linux, Rocky Linux
- Desktop-Nutzung: Gnome 40, draw.io, Visual Studio Code
- Shell: zsh als zunehmend attraktive bash-Alternative
- Let’s Encrypt: Zertifikate mit acme.sh einrichten
- SSH: Zweifaktorauthentifizierung (2FA) mit Google Authenticator und YubiKey
- Firewalls: von iptables zu nft
- Docker: Container ohne root-Rechte, Podman
- Linux unter Windows: WSL2 und WLSg
Noch mehr Details zum Buch finden Sie hier.
Docker ist seit einigen Jahren die Schlüsseltechnologie abseits aller Programmiersprachen, die den Arbeitsalltag zahlloser Entwickler enorm vereinfacht. Docker ermöglicht es, Sprachen, Server, Linux-Umgebungen etc. in beliebigen Versionen parallel zueinander zu installieren und auszuführen — und das unter Linux, Windows und macOS. Für die dritte Auflage haben wir das Buch vollständig aktualisiert und die Einführungskapitel übersichtlicher strukturiert. Wichtige inhaltliche Neuerungen sind: Weitere Infos finden Sie hier. Es gibt — wie immer — zwei Sichtweise auf das neue Debian: Die positive (»Das Glas ist halb voll«) Interpretation geht in die Richtung, dass Debian im Vergleich zum letzten Release deutlich moderner geworden ist, teilweise nahezu aktuelle Software-Versionen ausliefert, neue Funktionen bietet — und das für viel mehr Plattformen als bei jeder anderen Linux-Distribution. Die nicht so euphorische Sichtweise (»Das Glas ist halb leer«) bedauert die im Vergleich zu Fedora oder Ubuntu nicht ganz so aktuelle Software-Ausstattung und das unverändert altmodische Erscheinungsbild des Installationsprogramms. Andererseits erfüllt der Installer seinen Zweck — und wer es gerne moderner hat, kann ja den Calamares-Installer der Live-Medien verwenden. Kürzlich habe ich eine Leserzuschrift zu meinem Kotlin-Buch erhalten: »Wie realisiert man eine Mehrfachauswahl in einer Liste innerhalb einer Android-App?«. Konkret bezog sich die Frage auf die In Teil 7 der Kotlin-Updates-Serie werfe ich einen Blick auf Jetpack Compose. Als ich mein Kotlin-Buch im Herbst 2020 fertiggestellt habe, gab es erst eine Alpha-Version dieses neuen UI-Frameworks. Mittlerweile ist Jetpack Compose fast fertig. Weil die mittlerweile stattgefundenen Änderungen umfassend waren, habe ich das betroffene Kapitel 26 vollständig aktualisiert. Sie finden die PDF-Datei am Ende dieses Blog-Beitrags zum Download. Das Kapitel bietet einen guten Einstieg in die Zukunft der Android-Programmierung! Vor ein paar Wochen habe ich hier im Blog kritisiert, dass mich Gnome 40 zu einem horizontalen Dock zwingen will, dass noch dazu zumeist ausgeblendet wird. Mag sein, dass manche dies auf einem kleinen Notebook-Monitor zweckmäßig finden, für mich ist es keine Option. Ich will ein ständig sichtbares Dock, und ich will es am linken Bildschirmrand. Und mittlerweile ist mein Wunsch auch erfüllbar, wie ich in diesem Beitrag anhand von drei Distributionen (Fedora 34, Manjaro, Ubuntu 21.10) zeige. Das Gnome Entwickerteam vertritt zwar die Ansicht, Shell extensions are always going to be a niche thing, aber da Ubuntu und einige andere Distributionen solche Extensions per Default installieren, wird die Nische womöglich größer als das Original … Anmerkung: Die Gnome-Nomenklatur nennt das Dock übrigens »Dash«, aber ich bleibe in diesem Artikel bei dem etablierteren Begriff »Dock«.
📚 Docker (3. Aufl.) erschienen
root
-Rechte verwendenrestart
-Option und systemdDebian 11 »Bullseye«
Mehrfachauswahl im RecyclerView
RecyclerView
, die ich im Abschnitt 23.7 »Listen und Tabellen« recht ausführlich behandle.Kotlin-Updates: Jetpack Compose 1.0
Gnome 40 mit einem vertikalen Dock