Vor ein paar Monaten habe ich über das Ende von CentOS lamentiert. Mittlerweile habe ich mich ganz gut mit Oracle Linux arrangiert, und seit ein paar Tagen gibt es eine weitere Alternative: AlmaLinux OS. Dieser RHEL-Klone wurde von der Firma CloudLinux zusammengestellt. CloudLinux verspricht, AlmaLinux bis 2029 zu warten — also so lange wie RHEL und vorauss. rund fünf Jahre länger als CentOS Stream.
IPv6 — Eine Leidensgeschichte aus Österreich
IPv6 ist das neue Internetprotokoll, das die Adressknappheit von IPv4 beheben soll. »Neu« ist natürlich relativ, der Standard wurde schon 1998 verabschiedet. Aber als Österreicher lernt man, die Dinge keinesfalls zu übereilen. Andererseits: 23 Jahre …
In Österreich führt der naheliegende Weg zum Festnetz-Internet über die Telekom Austria, kurz A1. Diese Firma genießt — zumindest in meiner Wohngegend — für diese Dienste Quasi-Monopolstatus. (Es gibt Drittanbieter, die aber selbst das Netz der A1 nutzen.)
Dieser Blog-Beitrag fasst zusammen, wie ich kürzlich — anscheinend zufällig — für ca. ein halbes Jahr in den Genuss von IPv6 kam und wie ich diese Funktion mit dem zuletzt durchgeführten Speed-Upgrade wieder verloren habe. Der Vollständigkeit halber vergleiche ich hier auch kurz die IPv6-Versorgung von Österreich und Deutschland. Außerdem erkläre, wie man mit einem geeigneten Modem/Router an der A1 vorbei trotzdem IPv6 nutzen kann — und warum das selten zweckmäßig ist.
Update 10.3.2021: IPv6 is back. Plus ein paar kleine Korrekturen.
Raspberry Pi Pico: MicroPython-Programmierung
In meiner Kurzvorstellung des Raspbery Pi Pico habe ich Ihnen gezeigt, wie Sie auf dem Micro-Controller MicroPython installieren und über eine Konsolen-App (z.B. minicom
) interaktiv nutzen können. Das ist ein wichtiger erster Schritt, um den Pico auszuprobieren. Letztlich wollen Sie aber Programme entwickeln, die dauerhaft am Pico laufen. Dazu reicht die interaktive Anwendung des Python-Interpreters nicht aus.
Dieser Beitrag zeigt, wie Sie mit Thonny ein »richtiges« MicroPython-Programme entwickeln und dieses auf dem Pico so speichern, dass es beim nächsten Start des Micro-Controllers automatisch ausgeführt wird.
Sudokus mit Kotlin lösen
Vielleicht liegt es an der merkwürdigen Corona-Zeit — auf jeden Fall hatte ich in den letzten Wochen eine Phase, in der ich fast täglich Sudokus löste. (Meine Quelle: https://www.derstandard.at/lifestyle/raetsel-sudoku.) Die Sudoku-Sucht hat schon wieder nachgelassen, aber Programmierer der ich nun einmal bin, fand sich gleich die nächste Herausforderung: Es kann doch nicht so schwierig sein, ein Programm zu schreiben, das Sudokus löst — oder? Natürlich weiß ich, das Internet ist voller Sudoku Solver. Es ging mir keineswegs darum, das Rad neu zu erfinden oder es noch runder zu machen — ich hatte einfach Lust auf ein paar Stunden Programmieren. Just for fun, nicht als Beispiel für ein Buch oder für den Unterricht …
Gesagt, getan. Wegen der Arbeit an meinem Kotlin-Buch ist mir die Sprache gerade sehr vertraut. Nach ein paar Stunden konnte mein Code bereits einfache Sudokus lösen. Der letzte Feinschliff dauerte dann doch etwas länger als gedacht, aber mittlerweile glaube ich, dass das Programm zuverlässig funktioniert.
Raspberry Pi Pico
Die Raspberry Pi Foundation hat Ihr neuesten Projekt vorgestellt: Trotz Namensähnlichkeiten handelt es sich beim »Raspberry Pi Pico« nicht um ein Mitglied der Mini-Computer-Serie (Raspberry Pi 1/2/3/4/400 A/B/Zero/Compute Model). Der Pico ist kein vollwertiger Computer samt Betriebssystem, sondern »nur« ein Micro-Controller.
Sie können auf dem Gerät selbst entwickelten Code ausführen und dabei über diverse GPIOs eine Menge Hardware-Schnittstellen ansteuern. Es gibt aber kein Grafiksystem samt Monitor-Ausgabe, keine Anschlüssel für Tastatur, Maus oder externe Datenträger, keinen Eingang für ein Kameramodul, keine Netzwerkfunktionen, kein WLAN, kein Bluetooth. Dafür punktet der Pico beim Preis (4 EUR) und beim Stromverbrauch (nur ca. 0,4 W, im Ruhemodus gar nur 0,006 W).
Der Pico ist also keine neue Variante zu den herkömmlichen Raspberry-Pis. Das Gerät spricht einen ganz anderen Markt an, der vor allem von Arduino dominiert wird, in dem sich aber diverse andere Hersteller tummeln. Im Vergleich zu anderen Microcontrollern will der Pico mit relativ viel Rechenleistung für wenig Geld punkten.
Docker ohne root-Rechte
Als größter Vorteil von Podman im Vergleich zu Docker wird üblicherweise die Funktion bewertet, Container ohne root-Rechte auszuführen. Übersehen wird, dass Docker seit Version 19.03 ebenfalls für den rootless-Einsatz geeignet ist; das Feature galt in dieser Version aber als experimentell und war mit erheblichen Einschränkungen verbunden. Deutlich besser sieht das in der aktuellen Version 20.10 aus: der Betrieb von Docker-Containern ohne root-Rechte ist nun eine reguläre Funktion. Bemerkenswert ist, dass die Installation von Docker innerhalb eines Benutzeraccounts erfolgt und ebenfalls ohne root-Rechte gelingt!
Drei ebooks.kofler-Titel jetzt kostenlos erhältlich
Im Oktober 2020 habe ich den Betrieb von ebooks.kofler eingestellt. Ab sofort können Sie drei E-Books kostenlos herunterladen:
- Markdown und Pandoc (veröffentlicht 2018)
- Ubuntu 18.04 LTS (veröffentlicht 2018)
- KVM zur Server-Virtualisierung (veröffentlicht 2012/2014)
Die kurze Geschichte von ebooks.kofler ist hier nachzulesen.
CentOS 8: Umstieg auf CentOS Stream bzw. auf Oracle Linux
Sowohl CentOS als auch Oracle bieten Scripts an, um eine vorhandene CentOS-8-Installation wahlweise in CentOS Stream oder in Oracle Linux umzubauen. Ich habe also eine virtuelle Maschine mit einer ca. ein Jahr alten Installation von CentOS 8 zuerst aktualisiert und dann zweimal geklont. In der Ausgangs-VM waren ein MySQL-Server installiert, EPEL aktiviert und vereinzelte EPEL-Pakete installiert. Einen Klon habe ich anschließend in CentOS Stream umgewandelt, den anderen in Oracle Linux.
Warnung: Es sollte klar sein, dass dies ein sehr simpler Test ist, nicht mehr! Ich habe kein produktives System umgestellt, sondern nur eine einfache Testumgebung.
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Nachruf auf CentOS
CentOS ist/war ein freier Klon von Red Hat Enterprise Linux (RHEL). Die vorige Version CentOS 7 läuft auf unzähligen Servern und Cloud-Instanzen. CentOS 7 war nie perfekt (bei Versionswechseln gab es Lücken in der Update-Versorgung, typischerweise im Bereich weniger Wochen), aber für viele war es gut genug — für den Produktivbetrieb kleiner Server, für den Unterricht, oder einfach, um ein RHEL-kompatibles Betriebssystem kennenzulernen.
Im September 2019 wurde das aktuelle CentOS 8 auf der Basis von RHEL 8 vorgestellt — und damit beworben, dass es vorausschtlich bis Mai 2029 gewartet werden würde. Heute hat das CentOS-Projekt allerdings verkündet, dass die Zukunft CentOS Stream heißt. Das klingt besser, als die Wahrheit zu sagen: CentOS, wie die Linux-Gemeinde es kannte, ist tot. CentOS 7 wird noch bis zum geplanten Support-Ende im Juni 2024 gewartet. CentOS 8 wird Ende 2021 eingestellt. Danach wird es noch CentOS 8 Stream geben, das aber das »echte« CentOS nicht ersetzen kann.
Raspberry Pi 400
Seit einem Monat gibt es den Raspberry Pi in einer Desktop-Ausführung. Das Gerät ist in eine Tastatur integriert, was Erinnerungen an die Home-Computer-Zeit wach werden lässt. Der Computer wird nicht zufällig mitten in der Corona-Epidemie ausgeliefert: Die Raspberry-Pi-Foundation hofft, dass das Gerät kostengünstig für das Home Schooling verwendet werden kann.