Archiv der Kategorie: Linux

Bildschirmschoner des Raspberry Pi richtig konfigurieren

Nach zehn Minuten ohne Tastatur- und Mausaktivität aktiviert sich unter Raspbian der Bildschirmschoner. Damit wird der Bildschirminhalt zwar schwarz, der Monitor läuft aber weiter. So macht der Bildschirmschoner aber wenig Sinn und führt im Gegenteil dazu, dass ein Monitor, der ein schwarzes Bild zeigt, unbeabsichtigt länger läuft als notwendig.

In der Vergangenheit lag das daran, dass Raspbian wegen eines fehlenden Treibers nicht in der Lage war, das HDMI-Signal richtig abzuschalten. Kaum bekannt ist, dass dieses Problem seit Herbst 2016 gelöst ist:

https://github.com/raspberrypi/linux/issues/487

Aufgrund von Kompatibilitätsbedenken mit einigen Programmen (z.B. omxplayer) ist das HDMI-Blanking aber weiterhin standardmäßig nicht aktiv. Und so verschwenden bis heute unzählige Monitore, die an den Raspberry Pi angeschlossen sind, oft unnötig Strom.

Dabei lässt sich das Problem in einer Minute lösen: Starten Sie mit root-Rechten einen Editor zur Bearbeitung der Datei /boot/config.txt (z.B. mit sudo leadpad /boot/config.txt) und fügen Sie am Ende der Datei eine Zeile hinzu:

# am Ende von /boot/config.txt
...
hdmi_blanking=1

Ein Neustart und nach 10 Minuten ohne Aktivität wird der Monitor wirklich abgeschaltet!

Update: Linux on Windows (WSL) für Windows 1703

Zweimal habe ich mir das Windows Subsystem for Linux (WSL), umgangssprachlich Linux on Windows schon angesehen: Das erste Mal vor knapp einem Jahr hier im Blog, ein zweites Mal im Herbst 2016 für derstandard.at. Insofern beschränke ich mich hier auf eine Zusammenfassung der Features, die sich seither geändert haben.

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Raspberry Pi Zero W ausprobiert

Der Raspberry Pi Zero W ergänzt die Raspberry-Pi-Familie um ein weiteres Modell: Klein, stromsparend, billig und jetzt mit WLAN und Bluetooth. Im Vergleich zum bisherigen Zero-Modell hat das Modell W WLAN und Bluetooth dazu gewonnen. Im Vergleich zum aktuellen Standardmodell (Raspberry Pi 3, Modell B) hat der Zero allerdings eine langsamere Single-Core-CPU, nur 512 MByte RAM und nur einen Micro-USB-Anschluss.

Raspberry Zero W mit einer Streichholzschachtel zum Größenvergleich

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Ubuntu: Probleme mit vollen Boot-Partitionen

Auf immer mehr meiner Ubuntu-Server-Installationen mit automatischen täglichen Updates bin ich in letzter Zeit auf das Problem voller Boot-Partitionen gestoßen. Aus historischen Gründen richtet der Ubuntu-Installer standardmäßig eine eigene Boot-Partition für die Kernel-Dateien ein, obwohl dies in den meisten Fällen vollkommen überflüssig ist. Im Boot-Verzeichnis landet bei jedem Kernel-Update die gerade neueste Kernel-Version samt diverser Zusatzdateien.

Pro Kernel-Version beträgt der Platzbedarf unter Ubuntu 16.04 ca. 50 MByte, wobei die Initrd-Datei mit ca. 36 MByte der bei weitem wichtigste Faktor ist. Ubuntu 14.04 war hier noch sparsamer, dort fand man mit ca. 25 MByte pro Kernel das Auslangen (Initrd-Datei mit 20 MByte).

Ganz egal, wie groß die Boot-Partition ist: ohne Aufräumarbeiten läuft sie früher oder später voll. Das führt dazu, dass Kernel-Updates nicht mehr (richtig) installiert werden können. Mit etwas Pech hängt Ubuntu beim nächsten Reboot. Bei einer lokalen Maschine kann man dann im Grub-Menü einen älteren Kernel auswählen, damit booten und Aufräumarbeiten durchführen. Bei einem Server ist das aber viel schwieriger.

Update 23.1.2017 15:10: Bessere Lösung mit Unattended-Upgrade::Remove-Unused-Dependencies "true" dokumentiert.

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Atom als Markdown/Pandoc-Editor

Seit mehr als 20 Jahren verfasse ich nahezu alle meine Texte, Hunderte von Seiten jedes Jahr, mit dem Editor Emacs. Selten hat mich seither ein anderer Editor in Versuchung gebracht, zu wechseln. Zu den wenigen Ausnahmen zählt Atom. Der Editor ist schnell zu erlernen, hat eine moderne Oberfläche, läuft unter Linux/Windows/macOS. Außerdem ist es sehr weitreichend konfigurierbar, und das ganz ohne Emacs-Gruft und Elisp-Horror.

Dieser Beitrag stellt Atom kurz vor und zeigt seinen Einsatz als Editor für Markdown-Dokumente in der Pandoc-Variante.

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Geänderte SSH-Server-Konfiguration von Raspbian

Wenn Sie in der Vergangenheit Raspbian installierten, egal, ob mit NOOBS oder durch die direkte Übertragung des Raspbian-Images auf eine SD-Karte, war der SSH-Server standardmäßig aktiv. Jeder, der eine Netzwerkverbindung zum Raspberry Pi herstellen konnte, konnte sich als pi mit dem bekannten Passwort raspberry einloggen und hatte dann per sudo uneingeschränkte Rechte. Es wird natürlich überall empfohlen (auch in allen Auflagen unseres Raspberry-Pi-Buchs), das Default-Passwort von pi sofort zu ändern, aber wen kümmern schon solche Empfehlungen :-(

Immer mehr Pis sind so in Netzwerke integriert, dass sie auch aus dem Internet erreichbar sind. Unter dem Eindruck der Sicherheitskatastrophen der letzten Monate (z.B. Verwundbare Router oder Botnets aus gehackten Webcams) haben sich die Raspbian-Entwickler endlich zu ein klein wenig mehr Sicherheit per Default entschlossen: Bei aktuellen Raspbian-Images ist der SSH-Dienst zwar installiert, aber standardmäßig nicht aktiv. Wie Sie SSH weiterhin verwenden können, erklärt dieser Beitrag.

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Fedora 25

Seit 2013 sprechen die Fedora- und Ubuntu-Entwickler davon, das X Window System durch einen neuen Anzeige-Server zu ersetzen. Fedora favorisiert das distributionsübergreifende Wayland-Projekt, Ubuntu dagegen die Eigenentwicklung Mir.

Es hat zwar länger gedauert als erwartet, aber Fedora hat das Rennen auf jeden Fall gewonnen: Fedora 25 verwendet standardmäßig Wayland, sofern die Grafiktreiber mitspielen, andernfalls automatisch das immer noch vorhandene X Window System. Die meisten Anwender werden den Umstieg freilich gar nichts bemerken, weder in positiver noch in negativer Hinsicht. Die Vorteile des Abschieds vom X Window System sind eher technischer Natur und werden wohl erst in ein paar Jahren deutlich spürbar sein, wenn auch der Desktop und seine Anwendungsprogramme für Wayland optimiert sind.

Fedora 25 mit Gnome-Desktop
Fedora 25 mit Gnome-Desktop

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DKIM-Konfiguration für Postfix

DomainKeys Identified Mail (DKIM) ist ein Verfahren zur automatischen Signatur von Mails bzw. zur Überprüfung der Signatur. DKIM-signierte E-Mails können zweifelsfrei ihrem Absender zugeordnet werden. Obwohl DKIM kein Kriterium zur Spam-Erkennung ist, betrachten manche Mail-Provider DKIM-signierte Mails als vertrauenswürdiger. Die Konfiguration von DKIM kann somit (manchmal) vermeiden, dass eigene Mails vom Empfänger als Spam betrachtet werden.

Dieser Artikel erläutert die Hintergründe von DKIM und zeigt, wie der eigene Mail-Server konfiguriert werden kann, um ausgehende Mails DKIM-konform zu signieren. Ich gehe davon aus, dass bereits ein funktionierender Mail-Server mit Postfix eingerichtet wurde und dass das ganze System unter Ubuntu läuft. Bei anderen Distributionen wird es vermutlich kleinere Abweichungen geben, das Prinzip bleibt aber natürlich unverändert.

DKIM-Konzept
DKIM-Konzept

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