Archiv der Kategorie: Linux

Fedora 33

In Fedora 33 gibt es abseits der üblichen Versions-Updates drei vier grundlegende Neuerungen:

  • Als minimaler Texteditor ist nano vorinstalliert, nicht vim. Persönlich empfinde ich das als großen Fortschritt. Alle vi-Freunde müssen eben dnf install vim ausführen (so wie ich nach jeder Linux-Installation dnf/apt install joe ausführe, damit mir der Mini-Emacs jmacs zur Verfügung steht).
  • Das Defaultdateisystem für die Desktop-Version von Fedora lautet nun btrfs und nicht mehr ext4. (Details dazu folgen gleich.)

  • Als lokaler DNS-Client kommt systemd-resolved zum Einsatz.

  • Update 29.10.2020: Standardmäßig wird weder eine Swap-Datei noch eine Swap-Partition eingerichtet. Stattdessen werden bei Bedarf Datenblöcke komprimiert in ein ZRAM-Device ausgelagert.

Überraschenderweise wird Fedora in diesem Fall seiner Vorreiterrolle nur teilweise gerecht. (open)SUSE verwendet btrfs schon seit Jahren standardmäßig. systemd-resolved kommt wiederum in Ubuntu schon seit geraumer Zeit zum Einsatz (wenn ich mich recht erinnere, seit Version 18.04).

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KVM-Host mit Ubuntu einrichten

Ca. alle vier Jahre wiederholt sich das gleiche Spiel: Ich bestelle einen neuen Root-Server, installiere dort die aktuelle Version von Ubuntu Server LTS und richte das Virtualisierungssystem KVM ein. Sobald dieses läuft, migriere ich meine virtuellen Maschinen, zu denen unter anderem der Server für kofler.info zählt, auf den neuen Host. Die Down-Time beträgt in der Regel weniger als eine Stunde und ergibt sich durch den Zeitraum für die Aktualisierung der DNS-Einträge.

Mit dem Betrieb eines eigenen Virtualisierungssystem entspreche ich nicht ganz dem Cloud-Zeitgeist. Natürlich gibt es unzählige Hoster (an erster Stelle natürlich Amazon), die mir virtuelle Maschinen für den Betrieb von Linux-Installationen anbieten. Die Verwendung eines »echten« (sprich: altmodischen) Root-Servers kann allerdings eine Menge Geld sparen, bringt mehr Flexibilität mit sich und hält mein KVM-Know-how einigermaßen aktuell :-)

Dieser Artikel fasst die wichtigsten Details zur Konfiguration des KVM-Hosts (Ubuntu) sowie von virtuellen Maschinen (Ubuntu sowie RHEL/CentOS/Oracle) zusammen. Beachten Sie, dass einige Details der Netzwerkkonfiguration providerspezifisch sind und für Hetzner gelten.

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VSCode und SSH

Wenn Sie einmal an die Vorzüge von VSCode zu schätzen gelernt haben, möchten Sie diese auch dann nutzen, wenn Sie remote via SSH einen Server administrieren oder Code verfassen. VSCode läuft aber nur im Grafikmodus und kann daher nicht direkt in typischen Server-Installationen ausgeführt werden. Hier schlägt die Stunde von Editoren, die wie Vi oder Emacs im Textmodus laufen und daher auch in einer SSH-Session funktionieren …

Ich will Sie hier aber nicht von den Vorteilen alter Text-Modus-Editoren überzeugen, sondern Ihnen stattdessen die ausgesprochen praktische VSCode-Erweiterung Remote SSH vorstellen: Damit läuft VSCode weiterhin auf Ihrem lokalen Rechner. Via SSH können Sie nun die Dateien eines Remote-Verzeichnisses auflisten, bearbeiten, verändern und speichern — ganz so, als würden Sie lokale Dateien bearbeiten.

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Kali Linux unter Windows (WSL2) im Grafikmodus

Kali Linux kann schon seit geraumer Zeit mittels WSL unter Windows ausgeführt werden. Ganz neu ist die Möglichkeit, Kali Linux in Kombination mit WSL2 auch im Grafikmodus zu nutzen. Das dazu erforderliche Paket kali-win-kex (Kex steht für Kali Desktop Experience) setzt dabei auf das bewährte Protokoll VNC.

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USB-Boot für den Raspberry Pi 4

Seit Anfang September 2020 gibt es ein EEPROM-Update für den Raspberry Pi 4, das eine von älteren Modellen bekannte Funktion endlich auf für die Version 4 implementiert: Das Booten von externen USB-Datenträgern. Damit können Sie Ihren Raspberry Pi 4 ohne die auf Dauer oft unzuverlässige SD-Karte betreiben.

Testaufbau: Raspberry Pi 4B mit einer älteren SATA-SSD, die über ein USB-Kabel angeschlossen ist

Updates: Hinweis auf Inkompatibilitäten mit verschiedenen USB/SATA-Adaptern, Warnung vor rpi-update. Tipp: Werfen Sie unbedingt auch einen Blick in das Raspberry-Pi-Forum.

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CentOS 8: wertlose Langzeitunterstützung

Seit gestern ist CentOS 8.2 (genaugenommen »CentOS Linux 8 (2004)«) verfügbar. CentOS 8 ist eine von Red Hat Enterprise Linux (RHEL) abgeleitete Distribution, die in der Vergangenheit über einen Zeitraum von 10 Jahre Updates versprach. Mittlerweile sind auf https://centos.org keine klaren Aussagen zum Life Cycle mehr zu finden. Stattdessen weisen die FAQs darauf hin, dass man versucht, Minor Releases von RHEL innerhalb von vier bis acht Wochen nachzubilden.

Dessen ungeachtet hat die Update-Versorgung für CentOS 7 immer ziemlich gut funktioniert, auch wenn es zwischen den Minor Releases zu einer Lücke in der Update-Versorgung von üblicherweise 4 bis 5 Wochen kam.

Deutlich schlechter sieht die Aktualisierung von CentOS 8 aus. Seit CentOS 8.0 im Sep. 2019 erschienen ist (von heute aus gerechnet vor 266 Tagen), hat es über 147 Tage Updates gegeben, während zwei Zeiträumen von insgesamt 119 Tagen aber keine Updates.

Update-Versorgung seit dem Release von CentOS 8.0, Stand 16.6.2020. Der ganze Kreis entspricht dem Zeitraum eines Jahres.

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Fedora 32

Die Pünktlichkeit, mit der Fedora-Versionen aktuell erscheinen, erinnert an ein Schweizer Uhrwerk — oder an Ubuntu. Auch die Software-Komponenten sind natürlich ganz ähnlich wie die bei Ubuntu, wenn auch mit dem kleinen Unterschied, dass Fedora mitunter noch eine Versionsnummer weiter ist (Kernel 5.6, gcc 10, Samba 4.12, Postfix 3.4).

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